„Des Müllers Lust und Leid“ – eine Schubertiade des Leistungsfaches Musik
- Wir sind mutig.
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Am Abend des 10. April 2025 verwandelte sich der Musiksaal des Immanuel-Kant-Gymnasiums in eine Bühne für eine eindrucksvolle kreative Hommage an Franz Schubert: Im Rahmen des Showcase Junge Künstler:innen präsentierte der Leistungskurs Musik seine eigene „Schubertiade“ – eine szenisch-musikalische Interpretation des Liederzyklus Die schöne Müllerin.
Was zunächst wie ein klassisches Konzert begann – mit dem mehrstimmigen Chorsatz von „Das Wandern“ (Arrangement: Niklas Brauer) – entwickelte sich zu einem vielgestaltigen Bühnenprojekt, in dem Schauspiel, Tanz, Gesang, Live-Musik, Videoarbeiten und elektroakustische Elemente kunstvoll miteinander verwoben waren. Der gesamte Zyklus wurde in neun eigenständig konzipierten Beiträgen erzählt, die gemeinsam ein dramaturgisch geschlossenes Gesamtbild ergaben.
Dabei zeigte sich die kreative Bandbreite des Kurses in Beiträgen von einem liebevoll produzierten Lego-Film mit Glockenspiel-Satz („Wohin?“) über ein jazziges Musikvideo („Der Neugierige“, Gesang und Arrangement: Priyanka Emhardt) bis hin zu einem Bossa-nova-inspirierten Feierabend-Lied mit Gesang, Klavier und Schlagzeug. Auch eigene Texte kamen zum Einsatz, wie im Lied „Mein!“, in dem die Müllerstochter selbst zu Wort kommt – mitgestaltet und fesselnd auf die Bühne gebracht von Lisa Kabatnik und Niklas Brauer.
In „Tränenregen“ und „Der Jäger“ wurden zentrale Momente des Liederzyklus szenisch dargestellt, mit starkem Spiel und kluger Reduktion auf das Wesentliche. Besonders intensiv war auch der klanglich experimentelle Beitrag zu „Der Jäger“ mit elektronischen Klängen von Jakob Rieder. Eine berührende musikalische Interpretation von „Der Müller und der Bach“ und das resignierte Wiegenlied „Des Baches Wiegenlied“ in einer Trio-Fassung für Alt- und Bassflöte sowie Geige bildeten schließlich den ruhigen Schlusspunkt der Aufführung.
Begleitet wurde der Abend von einem mit viel Sorgfalt gestalteten Programmheft, das sowohl die Hintergründe des Liederzyklus als auch die Ideen und Konzepte der einzelnen Gruppen dokumentierte. Damit zeigte der Kurs eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig sich klassische Musik durch kreatives Arbeiten erschließen lässt.
Das Publikum dankte mit langanhaltendem Applaus – für einen Abend, der Schuberts Musik auf ungewöhnliche Weise zum Sprechen brachte und zugleich die Ausdruckskraft der Schüler:innen in den Mittelpunkt stellte. \ Gz