Zwei männliche Bewerber um die Hand einer schönen jungen Frau, wie sie – und auch ihre Motive für die angestrebte Hochzeit – unterschiedlicher nicht sein können; ein geschickter und schmeichelhafter, zudem wortgewandter und nicht ganz uneigennütziger Friseur, der gegen Zahlung eines reichhaltigen Honorars als wingman eines der Konkurrenten aufzutreten bereit ist. Aus diesen noch immer aktuellen Zutaten entwickelt Gioachino Rossini in seiner Oper Il barbiere die Siviglia eine Handlung voll komischen Verwechslungen und trickreicher Intrigen.
Am vergangenen Donnerstag, den 6. Juli besuchte die Klasse 8b des Immanuel-Kant-Gymnasiums im Zuge einer abendlichen Exkursion die aktuelle Inszenierung der Staatsoper Stuttgart. Nachdem die Schüler*innen morgens durch das Referat eines Mitschülers bereits auf die zahlreichen plot twists und die Vielzahl an Figuren vorbereitet wurde, erwies sich zunächst allein schon die sommerabendliche Atmosphäre vor dem Opernhaus als ebenso stimmungs- wie eindrucksvoll. Im Saal entfaltete sich vor den Jugendlichen eine farbenfrohe und durchaus zum Lachen einladende Lesart der komischen Oper. Trotz der nicht gerade kurzen Spieldauer vermochten augenzwinkernde Details der Inszenierung – wie etwa die sinnbildliche Bissigkeit der schönen Rosina – die jungen Zuschauer*innen immer wieder zu erheitern. Dass die große Brillanz und Spielfreude des jungen Opernensembles auf der Bühne wie auch die unglaublich transparente, teils filigrane Begleitung aus dem Orchestergraben zweifelsohne beeindruckt haben, erwies sich auch an der bloßen Zahl von acht Aufzügen und stehenden Ovationen nach Vorstellungsende.
Ganz besonderer Beliebtheit erfreuten sich bei den Achtklässler*innen die schöne Rosina (gespielt von Diana Haller), die in ihrer Rage bisweilen auch nicht davor zurückschreckte, ihren geizigen Vormund Bartolo in die Hand zu beißen, sowie der charismatische Barbier Figaro (Björn Bürger).
\ Gz
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