In einer Welt, in der künstliche Intelligenz (KI) zunehmend unseren Alltag prägt, stellen sich drängendende Fragen für die Zukunft der Bildung: Wie wird künftig die Qualifikation für Studierfähigkeit oder eine berufliche Ausbildung sichergestellt, wenn Prüfungsleistungen infolge von KI nicht mehr verlässlich als Eigenleistung gewertet werden können? Welches Wissen brauchen wir noch in einer Welt, in der wir alles Wesentliche binnen Sekunden von einem Chatbot erfahren können?
Das Immanuel-Kant-Gymnasium hat sich dieser Herausforderung gestellt und zwei wegweisende KI-Workshops organisiert, um Lehrkräfte und Schüler:innen auf die digitale Zukunft vorzubereiten.
Lehren und Lernen: Der Lehrkräfte-Workshop
Am Dienstag, den 24. September 2024, versammelten sich rund 20 engagierte Lehrkräfte, um sich mit den Möglichkeiten der KI im Bildungskontext auseinanderzusetzen. Jan Hartwig vom Kreismedienzentrum Esslingen leitete den Workshop und führte die Teilnehmenden in die Grundlagen der Sprachmodelle ein.
Der Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Unterrichtsqualität durch KI-Unterstützung verbessert werden kann. In praktischen Übungen erprobten die Lehrkräfte den Einsatz von KI-Anwendungen für die Jahres- und Unterrichtsplanung. Dabei wurden auch Bildungsplan-Inhalte und moderne Konzepte für lernwirksamen Unterricht berücksichtigt.
Die Resonanz war überaus positiv. Die Teilnehmenden zeigten reges Interesse und stellten zahlreiche Fragen. Herr Hartwig konnte in diesem Rahmen auch einige Bedenken und Sorgen ausräumen, die bezüglich des KI-Einsatzes im Unterricht bestanden.
Schüler:innen erproben KI: Der Schüler:innen-Workshop
Zwei Tage später, am 26. September, füllten etwa 110 Schüler:innen der Jahrgangsstufe 10 und der Kursstufen 1 und 2 den Musiksaal bis auf den letzten Platz. Auch hier stand die Einführung in die Funktionsweise von Sprachmodellen auf dem Programm. Der Fokus lag nun jedoch stärker darauf, wie KI sinnvoll und effektiv für das eigene Lernen genutzt werden kann.
Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, ein Meinungsbild zum KI-Einsatz im Unterricht zu erstellen, verschiedene Anwendungsszenarien auszuprobieren und sich von dem Referenten drängende Fragen beantworten zu lassen. Die praktische Herangehensweise ermöglichte es den Schüler:innen, die Potenziale und Grenzen von KI-Systemen aus erster Hand zu erfahren.
Anpassung an die Zukunft: Die Schule im Wandel
»Intelligence is the ability to adapt to change« – dieses Zitat von Stephen Hawking, auf das der Referent Jan Hartwig mehrfach zurückkam, unterstreicht die Notwendigkeit, sich den Herausforderungen der KI zu stellen.
Schulleiter Herr Bahner ist sich der Bedeutsamkeit von KI und generell informatischen Fragestellungen für die Zukunft der Bildung bewusst. Diese Haltung steht im Einklang mit der Landesregierung, die in ihrer angekündigten Bildungsreform den Stellenwert der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz in Bildungseinrichtungen hervorgehoben hat.
Fazit: Gemeinsam in die Zukunft
Mit diesen Workshops hat das Immanuel-Kant-Gymnasium einen wichtigen Schritt getan, um seine Schulgemeinschaft auf die Herausforderungen und Chancen vorzubereiten, die KI für die Bildung mit sich bringt. Es wird deutlich, dass die Schule nicht nur reagiert, sondern proaktiv die Zukunft gestalten möchte.
Die rege Teilnahme und das große Interesse sowohl von Lehrkräften als auch Schüler:innen zeigen, dass das Thema KI in der Bildung auf fruchtbaren Boden fällt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Impulse in der täglichen Unterrichtspraxis und im Lernverhalten der Schüler:innen niederschlagen werden.
Das Immanuel-Kant-Gymnasium hat mit diesen Workshops ein klares Zeichen gesetzt: Die Zukunft der Bildung wird nicht nur von KI beeinflusst, sondern aktiv von einer engagierten Schulgemeinschaft mitgestaltet.
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