Unbeeindruckt von der schlechten Wettervorhersage bestieg die Klasse 6c am Montagmorgen mit Frau Scheytt und Herrn Gayer bestens gelaunt den Bus in Richtung Geroldseck bei Lahr im Schwarzwald. Unser Ziel war ein Selbstversorgerhaus am Fuße der Burg Geroldseck, das für die kommenden fünf Tage unser Basislager sein sollte. Der Herbst zeigte sich von seiner schlechtesten Seite, als wir von Kathi und Marvin, unseren betreuenden Erlebnispädagog*innen, in Empfang genommen wurden, da es in Strömen regnete und der Nebel die nahegelegene Burg fast vollständig umhüllte. Eine gute Gelegenheit, sich erstmal gemütlich in den Zimmern einzurichten, die Betten zu beziehen und die Koffer auszupacken.
Die Befürchtung einiger Kinder, die zum Teil sehr großen Zimmer mit über zehn Betten könnte zum Problem werden, zeigte sich in der Folgezeit als vollkommen unbegründet. Im Gegenteil – die Zimmergröße erwies sich als sehr integrativ und war ein großer Spaß, sowohl am Tag als auch in der Nacht…
Anders als in einer Jugendherberge oder im Hotel, waren wir für unsere Mahlzeiten selbst verantwortlich. Angeleitet von unseren Coaches Kathi und Marvin sorgte das Küchenteam in wechselnder Besetzung dreimal am Tag für leckere und gesunde Mahlzeiten. Das Highlight war dabei für alle die Feuerküche am Dienstagabend, wo wir am offenen Lagerfeuer leckere Wikingerfladen gebacken haben und diese unter freiem Himmel gegessen haben. Leider konnten wir bei der Buchung keine Heinzelmännchen mitordern, die nach den Mahlzeiten den Spüldienst übernommen hätten, so dass sich nach jeder Mahlzeit ein motiviertes Team finden musste, um die Küche wieder auf Vordermann zu bringen.
Anders als erwartet war aber auch der Küchendienst für die meisten Kinder ein Spaß – für die einen routinierte Handgriffe, für die anderen eine ganz neue Erfahrung –, in jedem Fall aber ein Gemeinschaftserlebnis, das uns als Klasse zusammengeschweißt hat. Zwischen den Mahlzeiten hatten wir ausreichend Gelegenheit, Tischtennis zu spielen und das Gelände zu erkunden, auch der Tischkicker stand selten still.
Gemeinsam erkundeten wir die Burg, spielten Geländespiele und freuten uns über zunehmend besseres Wetter. Sogar die Sonne ließ sich am zweiten und dritten Tag blicken, wodurch die Vorfreude auf die drei Workshops, die für diese Tage angedacht waren, noch weiter anstieg.
Bogenschießen, Baumklettern oder GPS-Tour durch den Schwarzwald – für viele von uns eine ganz neue Erfahrungen, und so manches Kind wuchs hier über sich hinaus und zeigte sich unheimlich stolz, nachdem das Ziel erreicht war. Nach einem ereignisreichen und lustigen bunten Abend mussten wir dann auch schon wieder die Koffer packen. Unser Schullandheim war für alle ein unvergessliches Erlebnis.
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